Die vierte Etappe des Wanderwegs Transpirinenca weist zwei klar unterschiedene Teile auf. Die Naturlandschaft von nationalem Interesse von Albera spielt immer noch die Hauptrolle auf dem ersten Teil der Etappe. Von Requesens uns bis zur Ankunft in La Jonquera führt der Weg durch den Westteil der Bergkette l'Albera, ein einsames Gebiet voller Charme, das wundervolle Blicke über den gesamten Empordà bietet. Nach Durchqueren der gern besuchten Ortschaft La Jonquera führt der Weg im zweiten Teil der Etappe durch ein Gebiet voller sanfter Reliefs in dem besonders die ausgedehnten Korkeichenwälder erwähnenswert sind. Dieser Abschnitt des GR 11 enthüllt den Wanderern die Tragödie des spanischen Bürgerkriegs und des Exils: Tausende von Menschen flüchteten aus Katalonien auf den Wegen und Bergpässen der Region. In La Vajol, dem Endpunkt der Etappe, verbrachten der Präsident Lluís Companys und andere Persönlichkeiten der Generalitat de Catalunya und der Spanischen Republik die Nächte kurz bevor sie am 5. Februar des Jahrs 1939 ins Exil gingen.
Anspruchsvoll. Ergibt sich aus der Länge und dem zu überwindenden Höhenunterschied. Diese Etappe weist keine technische Schwierigkeit auf.
Keine besondere.
Alt Empordà 1:50.000. Editorial Alpina.
Basistopografie Katalonien 1:25.000. Institut Cartogràfic i Geològic de Catalunya (ICGC).
Die vierte Etappe beginnt in (1) Requesens (0:00h - 500m). Der Weg folgt der Piste in leichtem Aufstieg entlang des Bergs in Richtung W am Hang des Puig de les Canals und weiter an Höhe gewinnend bis zum Pass Coll de les Canals. An dieser Stelle geht der Wanderweg links von der den Abhang N des Bergs abwärts führenden Piste weiter auf einem schmalen Pfad auf dem abgerundeten Kamm des Bergs in Richtung SW und gleich zum Coll de l'Auleda und von hier weiter auf dem Kammweg bis zum (2) Puig dels Falguers (1:40h - 778m). Dies ist der höchste Punkt dieser vierten Etappe mit einem sensationellen Ausblick über die ganze Ebene des Empordà.
Nun folgt der Abstieg in Richtung der Ortschaft La Jonquera. Ungefähr auf der Hälfte des Abstiegs liegt an einer Biegung die hübsche (3) Ermita de Santa Llúcia (2:25h - 432m), eine romanische Kirche aus dem 12. und 13. Jahrhundert, die bis zum 16. Jahrhundert dem Sant Miquel de Solans gewidmet war. Hinter der Kapelle mündet der Weg sehr bald in eine Erdpiste und verlässt diese nur punktuell um einige Male abzukürzen. Sie führt bis zur Ortschaft (4) La Jonquera (3:20h - 115m) und am SW Ende in diese hinein. Es geht weiter durch die Ortschaft in Richtung N bis zur Avinguda Miquel Mateu Pla, biegt auf ihr nach links (W) und nacheinander über den Fluss Llobregat (Brücke), die Nationalstraße N-II (Tunnel) sowie die Autobahn AP-7 (gleicher Tunnel wie die Landstraße). Gleich hinter dem Tunnel biegt der Weg nach rechts ab (N) und führt weiter auf einer Piste bis zu einem weiteren Tunnel (W) über die Bahngleise.
Nun beginnt der zweite Teil der Etappe. Die Piste verläuft neben einigen Kornfeldern und anschließend beginnen die dichten Steineichenwälder der Region zwischen den Dörfern La Jonquera, Agullana und La Vajol. Auf diesem Abschnitt sind Kreuzungen und Gabelungen der Pisten häufig und die Markierung des GR 11 ist zuweilen spärlich, so dass besondere Aufmerksamkeit erforderlich ist. Nun geht es über einen kleinen Hügel und anschließend vorbei am Suretell, einer sehr alten Korkeiche. Es folgt ein Abschnitt neben dem Bach Torrent dels Querols und weiter bis zur (5) Ermita de Santa Eugènia (5:30h - 350m). Hinter dieser Einsiedlerkapelle beginnt bereits das letzte Stück der Etappe. Der Wanderweg führt vorbei am Gehöft Masia de Can Carreres und weiter bis an die Carretera GI-50, die Verbindungsstraße zwischen den Orten Agullana und La Vajol. Auf ihr geht es weiter in Richtung W die letzten Kilometer kontinuierlichen Aufstiegs bis zur Ortschaft (1) La Vajol (7:00h - 546m) dem Endpunkt dieser vierten Etappe.
Die großartige Aussicht über das Empordà vom Coll de l'Auleda und dem Puig dels Falguers aus.
Die Wege ins Exil und das Drama, das Tausende von Flüchtlingen im spanischen Bürgerkrieg erlebten.
Die ausgedehnten Korkeichenwälder in der Region Agullana, La Vajol und La Jonquera.
Der Präsident Lluís Companys flüchtete am 5. Februar 1939 von La Vajoli aus auf dem Weg über den Pass Coll de Lli in Richtung Frankreich. An demselben Tag überquerten auch Azaña, Juan Negrín und weitere herausragende Mitglieder der Generalitat de Catalunya und der spanischen Regierung die Grenze. Die Route nach La Vajol wurde von Tausenden von menschen in ihrem Exil benutzt. In Frankreich angekommen wurden viele von ihnen unter allerhärtesten Bedingungen in Konzentrationslager gesperrt. In La Jonquera wird im Museu Memorial de l'Exili all dieser Menschen gedacht und Achtung gezollt. (Weitere Informationen: www.museuexili.cat)
El Suretell. Eine monumentale Steineiche, die sich neben dem Weg zwischen La Jonquera und der Einsiedlerkapelle der Santa Eugènia befindet. Ausgedehnte Korkeichenwälder beherrschen das gesamte Gebiet zwischen den Dörfern bei La Jonquera, Agullana und La Vajol.
In La Jonquera beginnt der Fernwanderweg GR 2, der in 10 Etappen diese Ortschaft im Empordà Aiguafreda (Vallès Oriental) verbindet.