Die fünfzehnte Etappe der Transpirinenca führt vom Flusstal des Valira d'Orient bis zum Flusstal des Valira del Nord. Der Coll d'Ordino spielt als Bindeglied zwischen den beiden Tälern die Hauptrolle im ersten Teil der Etappe: von Encamp sind über 700m Höhenunterschied auf gerade einmal 4 km zu überwinden um den Pass zu erreichen. Danach beginnt der GR 11 einen langen Abstieg bis nach La Cortinada, wo er auf die Ruta del Ferro trifft und mit ihr bis in das kleine Dorf Arans führt.
Anspruchsvoll. Ergibt sich aus der Länge und dem zu überwindenden Höhenunterschied. Diese Etappe weist keine technische Schwierigkeit auf.
Winter finden Schnee al Pass d'Ordino.
Keine besondere.
Andorra. 1:50.000. Editorial Alpina.
Die fünfzehnte Etappe der Transpirinenca beginnt in der Ortschaft (1) Encamp (0:00h - 1.270m). Auf den ersten 4 km der Etappe ist ein Höhenunterschied von 700m bis zum Pass Coll d'Ordino zu überwinden. Encamp wird am nordöstlichen Ende verlassen und dann die historische Gemeinde Les Bons durchquert Es geht vorbei an der schönen romanischen Einsiedlerkapelle Sant Romà de les Bons und an den Resten eines alten Festungsturms, der über eine Metallleiter bestiegen werden kann. Oben auf dem Turm hat man eine schöne Aussicht über das ganze Vall d'Encamp.
Der Aufstieg ist steil und kontinuierlich. Es geht abwechselnd durch offene Gebiete und Abschnitte mit Bäumen am Wegesrand. An einigen Stellen verläuft der Pfad im Zickzack um den Aufstieg zu erleichtern. Nach 3 km steilen Anstiegs und Erreichen einer Höhe von 1940m wird die Steigung sanfter und es folgt ein recht flaches und angenehmes Gelände im Inneren des Waldes. Der Weg verläuft entlang des Bony de les Neres und wendet sich allmählich nach links (W). Nach einer letzten Anstrengung wird der (2) Coll d'Ordino (2:00h - 1.983m), der höchste Punkt der Etappe, erreicht. Er verbindet das Flusstal des Valira d'Orient mit dem des Valira del Nord, in das der Weg anschließend hinab führt. Aufgrund der Weitläufigkeit des Passes können sich Wanderer hier einer guten Aussicht in alle Richtungen erfreuen und ganz leicht einige der großen Berge in Andorra unterscheiden: im W den Comapedrosa (2.939m), im N die drei Gipfel des Casamanya (2.749m), im SW den Alt del Griu (2.879m),...
Nun wird die Landstraße überquert und es beginnt der Abstieg in Richtung Vall d'Ordino durch bewaldetes und schattiges Gebiet. Auf diesem nächsten Teilstück heißt es gut auf die Orientierung achten, da sich Wege, Pfade und Pisten mehrmals abwechseln. Die Strecke führt hinunter durch die Schlucht Barranc de Segudet bis auf etwa 1360m Höhe, wo diese Schlucht mit dem Bach Arroyo de Casamanya zusammenfließt und die Strecke in eine breite Piste übergeht. Nach links (W) würde sie bis nach Ordino führen. Der Wanderweg verläuft jedoch auf der Piste nach oben und rechts (NW). Diese Piste führt zunächst in langgezogenen Krümmungen aufwärts durch die Schlucht des Torrent de Casamanya und dann entlang des Pic de les Sorobilles (1.846m) und des Turó Rodó (1.888m).
Weiter geht es das Flusstal des Valira del Nord nach oben bis auf halbe Höhe und in Richtung NW. Bereits in der Nähe von La Cortinada führt der Weg im Zickzack ganz nach unten in das Tal und dann durch den Weiler (3) La Cortinada (4:30h - 1.355m) bis zur Straße. Weiter geht es an der schönen Einsiedlerkapelle Sant Martí de la Cortinada vorbei und nach einer Biegung nach rechts wird die Straße verlassen und über eine kleine Steinbrücke der Fluss Valira überquert. Nun geht es weiter auf dem Weg auf der sogenannten Ruta del Ferro zwischen Llorts und La Cortinada neben dem Fluss bis nach (4) Arans (4:45h - 1.355m).
Den Pass Coll d'Ordino überwinden und von diesem Ort aus die Berge von Andorra bewundern.
Von Tal zu Tal gehen: vom Tal Valira d'Orient bis zum Tal Valira del Nord.
Die Vergangenheit des Bergbaus im Vall d'Ordino entlang der Ruta del Ferro entdecken.
Die Eisenverarbeitung war vom 17. Jahrhundert bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine der wichtigsten wirtschaftlichen Aktivitäten in Andorra. Der Wanderweg Rute del Ferro zwischen Llorts und La Cortinada ermöglicht es, mehrere mit dieser Tradition der Eisenindustrie verbundene Gebiete zu erkunden: die Mine von Llorts, den Weg der Lastenträger, die Schmiede Rossell,…
Die romanische Kirche Sant Romà de les Bons aus dem 12. Jahrhundert im oberen Teil des mittelalterlichen Weilers Les Bons. Sie hebt sich besonders wegen ihres Tonnengewölbedachs hervor, das einen außergewöhnlich Fall in der romanischen Kunst Andorras darstellt. Im Innenraum der Kirche ist eine Kopie der romanischen Originalgemälde zu sehen, die im MNAC (Museu Nacional d'Art de Catalunya) aufbewahrt werden.
Die Etappe am nächsten Tag (Etappe 16) erfordert das Übernachten in einer offenen Hütte (Refugi de l'Baiau). Daher muss der für den folgenden erforderliche Proviant gekauft werden.