Die dreizehnte Etappe der Transpirinenca erlaubt es, das Hochgebirge der Cerdenya zu erleben. Vom Refugi del Malniu aus säumt der Wanderweg das Puigpedrós-Massiv bis zur wilden Senke Circ d'Engorgs. Ein grandioses Spektakel: mehrere Gletscherseen inmitten der hohen Gipfel, von den die Senke abgegrenzt wird. Es geht immer weiter auf Hochgebirgspfaden über La Portella d'Engorgs und abwärts bis zur Sohle des Vall de Llosa, eines malerischen und langgestreckten Gletschertals, das schon immer ein traditioneller Übergangspunkt auf diversen grenzübergreifenden Routen war. Am Ende der Etappe führt der Weg nach oben im Vall de Vallcivera und in das Fürstentum Andorra über den Coll de l'Illa.
Hoch (F). Etappe ohne erwähnenswerte technische Schwierigkeiten, die jedoch vollständig in Hochgebirgsgelände verläuft. Unter winterlichen Bedingungen erhöht sich die technische Schwierigkeit der Etappe Anspruchsvoll.
Im Winter und im Frühjahr gibt es Schnee und Eis in den höheren Lagen.
Steigeisen und Eispickel je nach Jahreszeit.
Cerdanya. 1:50.000. Editorial Alpina.
Basistopografie Katalonien 1:25.000. Institut Cartogràfic i Geològic de Catalunya (ICGC).
Die dreizehnte Etappe der Transpirinenca beginnt am (1) Refugi de Malniu(0:00h - 2.130m). Von hier aus folgt der Weg den weiß-roten Markierungen des GR 11 und den Wegweisern des „Refugi d'Engorgs". Es geht über einen hölzernen Laufsteg neben dem See Estany Sec oder Estany del Refugi und in Richtung W auf einem Pfad entlang des Bergs. Nach ungefähr 1,5 km biegt der Weg nach rechts (NW) n das Flusstal des Duran. Linker Hand ist am Ende des Tals der Pla de Campllong zu sehen. Es geht durch den Wald von Corniols und das Tal aufwärts in Richtung des oberen Endes. Der Weg führt entlang des genau im N liegenden Puigpedrós-Massivs in ein flacheres, bereits baumloses Gebiet bis zum (2) Refugo J. J. Folch Girona (1:40h - 2.380m) - auch bekannt als Refugi d'Engorgs-. Diese freie Hütte ist lediglich eine kleine Steinbaracke, könnte aber im Notfall als Unterstand dienen.
Hier biegt der GR 11 nach links in Richtung W und führt ziemlich steil bergaufwärts bis zum Coll de la Portella d'Engorgs. Dieser ganze Abschnitt ist ziemlich diffus; Nun heißt es gut auf die Orientierung achten und die Lage des Passes richtig einzuschätzen. Nach einem ersten Abschnitt durch eine Nebenschlucht werden die Seen Estanys dels Minyons erreicht und den Wanderern öffnet sich die Aussicht über die gesamte Senke der Seen von Engorgs und die sie umrahmenden Berge: die Tosseta de l'Esquella (2.869m), die Pics d'Engorgs (2.831m und 2.819m), den Puigpedrós (2.915m),... Dann kommt der am westlichsten gelegene See der Platte-der See Estany de la Portella- und steiler Anstieg bis zum Passa (3) Portella d'Engorgs (2:40h - 2.691m), dem höchsten Punkt der Etappe,
wo der Abstieg bis ganz unten in das Vall de la Llosa beginnt. Zunächst geht es ein paar Minuten lang durch recht ebenes Gebiet mit einem sensationellen Ausblick in westlicher Richtung: auf den Pic de la Muga (2.861m), das Vall de Vallcivera -wo später der Aufstieg erfolgt - sowie die Gipfel Ríbuls (2.819m) und Montmalús (2.781m). Anschließend nimmt die Steigung zu und es beginnt ein langer und abschüssiger Abstieg zur Hütte (4) Cabana dels Esparvers (3:45h - 2.100m) ganz unten im Vall de la Llosa. Die "U"-Form der Gletschertäler ist ganz deutlich zu erkennen. Dieser Ort war schon immer eine Wegkreuzung für Schäfer, Wegelagerer, Schmuggler, Flüchtlinge,...
Gegenwärtig treffen hier mehrere Fernwanderwege zusammen. Der GR 11 führt aufwärts in Richtung W nach Andorra durch das Vall de Vallcivera. Der GR 107 -der sogenannte Weg der Guten Menschen oder Route der Katharer- kommt hier aus dem Valle la Llosa (S) und führt weiter zum Pas dels Rabadans (NO). Auch die Variante GR 11-10 beginnt hier und führt abwärts durch das Vall de la Llosa nach Viliella. dann zum Vall de Madriu (Andorra), wo sie weder zum regulären GR 11 zurückkehrt.
Es geht also in Richtung W das ganze Vall de Vallcivera hinauf bis zu seinem oberen Ende am Pla de Vallcivera, einem wunderschönen Ort. Hier macht der Weg eine leichte Biegung nach rechts (NW) und führt aufwärts über den Coll de l'Illa und in das Fürstentum Andorra. Nun nähert er sich dem Estany de l'Illa, an dem sich das (5) Refugi de l'Illa (5:20h - 2.480m) befindet.
Die abschüssige und felsige Senke Circ d'Engorgs und die verschiedenen Gletscherseen, die in zu finden sind.
Die ausgeprägte "U"-Form des wunderschönen Gletschertals Vall de Llosa.
Übernachten am Estany de l'Illa umgeben von über 2800m hohen Bergen.
Bis vor wenigen Jahrzehnten war das Vall de Llosa ein wichtiger Verbindungsweg. Von der Hütte La Cabana dels Esparvers hat man Zugang nach Andorra durch das Vallcivera oder nach Frankreich über den Pass Portella Blanca. Diese Gebirgspässe wurden jahrhundertelang von Schäfern, Schmugglern, Lastenträgern, Flüchtlingen,... benützt.
Der große landschaftliche Abwechslungsreichtum und die natürliche Vielfalt des Flusstals des Duran oder Valltova. Dieses Nebental glazialen Ursprungs beginnt im Circ d'Engorgs und erstreckt sich nach Süden bis zum Haupttal des Flusses Segre. Der Wanderweg führt während des ersten Drittels der Etappe durch seinen oberen Teil.
Bei der Hütte La Cabana dels Esparvers beginnt die Variante GR 11-10 der Transpirinenca: diese Variante führt abwärts durch das Vall de Llosa, vorbei an der Hütte Cap del Rec (Lles de Cerdanya), an den Seen Estanys de la Pera, am Coll de Perafita und zurück zum regulären Wanderweg GR 11 im unteren Teil des Vall del Madriu in der Nähe von Escaldes (Andorra).